71. Mitgliederversammlung der LEV.

„Reset oder Neustart –
Das Gymnasium auf dem Weg in die Zukunft?!“

Die LEV hatte ihre Mitgliederversammlung unter ein Motto gestellt, in dem deutliche Zweifel an dem Weg der bayerischen Schulpolitik anklingen: „Reset oder Neustart – Das Gymnasium auf dem Weg in die Zukunft?“ Genau so ist auch der umfangreiche Leitantrag überschrieben, der den neuen Vorstand als Arbeitsauftrag durch das begonnene Schuljahr begleiten wird. Darin sind die wesentlichen Forderungen bayerischer Gymnasialeltern zusammengefasst. Die Versammlung nahm den Leitantrag einstimmig an.

Die Elternvertreter:innen fordern, alle Schulen zeitgemäß mit digitalen Geräten, WLAN und Breitbandanschlüssen auszustatten. Außerdem solle es Systembetreuer an allen Schulen geben, die das Funktionieren der technischen Ausstattung sicherstellen. Auch die Unterrichtsgestaltung soll sich den Forderungen der Zeit anpassen. Unterstützend zu den Kollegien der Lehrenden sollen Sozialarbeitende und Fachkräfte für Psychologie, Sozialpädagogik sowie Medien- und Heilpädagogik eingestellt werden. Christine Bohn und Britta Mangold – die als Vertreterinnen des Elternbeirats des Oskar-von-Miller-Gymnasium an der LEV-Versammlung teilnahmen – haben nach bestem Wissen und Gewissen den meisten Forderungen zugestimmt.

Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, spricht zu aktuellen schulpolitischen Entwicklungen. Im Anschluss gab’s eine kurze Fragerunde.

Die LEV-Vorsitzende Susanne Arndt insistierte mit sanftem Druck auf die Beantwortung der Fragen der Elternvertreter:innen … wenn Herr Piazzolo darauf nicht ganz so präzise reagierte.

Zum Abschied von Susanne Arndt war eigens der ehemalige Staatsminister für Unterricht und Kultus und aktuelle Antisemitismus-Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung Ludwig Spaenle angereist, der in seiner Laudatio die Kompetenz der langjährigen Vorsitzenden betonte und ihren Einsatz für die LEV würdigte.

Herr Piazzolo nahm sich auch nach dem offiziellen Teil vor der Mittagspause noch kurz Zeit für ein Gespräch mit Elternvertreter:innen.

Die scheidende Vorsitzende Susanne Arndt berichtet über die Aktivitäten des Vorstands seit der letzten Mitgliederversammlung im März 2020. Nach mehr als 10 Jahren an der Spitze der Vereinigung gab sie an diesem Tag ihr Amt ab. Ihr jüngster Sohn hat im vergangenen Jahr sein Abitur abgelegt und satzungsgemäß dürfen – unabhängig von der Ebene der Elternvertretungen – Eltern nur dann ein Mandat übernehmen, wenn mindestens eines ihrer Kinder ein Gymnasium besucht. – Am Ende der Veranstaltung wurde sie mit „Standing Ovations“, Geschenken und vielen emotionalen Reden verabschiedet.

Der neu gewählte Gesamtvorstand konstituierte sich nach der Veranstaltung.
Den Vorsitz übernimmt Birgit Bretthauer vom Gymnasium St. Stephan in Augsburg. Zu ihrem Stellvertreter wurde Claus Schopf vom Max-Planck-Gymnasium in München bestimmt. Jürgen Faltermeier
(Werner-von-Siemens-Gymnasium; Regensburg) übernahm das Amt des Schatzmeisters und Evelin
Nehm (Gymnasium St. Stephan; Augsburg) ist neue Schriftführerin.

Im Mittelpunkt des Nachmittages standen die Anträge der Mitglieder der LEV, den Gymnasien in ganz Bayern. Zu allen Tagesordnungspunkten bestand die Möglichkeit der Aussprache.

Auf der Liste der Anträge mit den Abstimmungsergebnissen sieht man, dass die bayerischen Gymnasien identische Anliegen und Probleme haben und daher für die meisten Anträge mit JA gestimmt haben. Der neue Gesamtvorstand ist nun angehalten, die Anträge im Namen der Gymnasien in Bayern beim Staatsministerium für Unterricht und Kultus einzureichen.